Mythos Dreimonatskoliken

Dreimonatskoliken sind ein Begriff, der sich auf anhaltendes, untröstliches Weinen bei Säuglingen bezieht, typischerweise zwischen dem ersten und dritten Lebensmonat. Obwohl der Begriff “Kolik” oft verwendet wird, um diese Art von Weinen zu beschreiben, ist es wichtig zu beachten, dass es sich nicht um eine spezifische medizinische Diagnose handelt, sondern eher um ein Symptom, das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein kann.

Traditionell wurde angenommen, dass Dreimonatskoliken durch Verdauungsprobleme oder Bauchschmerzen verursacht werden. Es wurde vermutet, dass die Unreife des Verdauungssystems oder Nahrungsmittelallergien eine Rolle spielen könnten. Allerdings gibt es keine eindeutige wissenschaftliche Erklärung für Dreimonatskoliken. Die Ursachen können von Kind zu Kind variieren. Inzwischen spricht man in der Fachsprache auch nicht mehr von drei Monatskoliken, sondern von Regulationsstörungen, und damit von der noch nicht ausgebildeten Fähigkeit zur Selbstberuhigung.

Eltern von Babys mit Dreimonatskoliken können sich oft gestresst und überfordert fühlen, da das ständige Weinen ihres Babys sehr belastend sein kann. In der Regel hat deine Hebamme schon recht viele Tipps, um euch gut durch die Phase zu begleiten. Es kann bei langanhaltenden Problemen jedoch auch Sinn machen, ärztlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme vorliegen, und um Unterstützung und Ratschläge zur Bewältigung dieser Phase zu erhalten. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich hier um eine vorübergehende Phase handelt, die sich mit der Zeit verbessert.

Die Anzeichen von Dreimonatskoliken können von Baby zu Baby unterschiedlich sein, aber typische Symptome umfassen exzessives Weinen, vor allem am späten Nachmittag oder Abend, das Schwierigkeiten beim Beruhigen des Babys mit sich bringt. Begleitende Symptome können auch Gasbildung, Blähungen und unruhiger Schlaf sein.

Was mir hier auch ganz wichtig ist, zu erklären, dass uns Erwachsenen klar sein muss, dass die Babys nicht aus lange Weile weinen, sondern, dass sie mit einem für sie quälenden Thema kämpfen.

Gerade ein Neugeborenes muss sich auf seine neue Umgebung einstellen. Im Bauch war es immer warm, weich, kuschelig, laut, dunkel und voller Bewegung. Nun ist das Leben laut, leise, hell, dunkel, warm, kalt und mit Geschmack und Geruch…. Das muss so ein kleiner Körper und Geist erstmal verarbeiten. Wenn du dir dessen bewusst bist, ist es ein wenig leichter Verständnis fürs Baby zu haben.

Hier sind nun noch ein paar Tipps, die dir helfen können

 

  1. Beruhigende Umgebung schaffen: Schaffe eine ruhige und entspannte Umgebung für dein Baby. Dimm die Lichter, spiele ggf. sanfte Musik und vermeide laute Geräusche.

  2. Bauchmassage und -übungen: Sanfte Bauchmassagen und Beinbewegungen können helfen, Gase im Darm zu lösen und die Verdauung zu fördern. Lass dir hier von deiner Hebamme zeigen, welche Massagetechniken hilfreich sind.

  3. Position ändern: Versuche unterschiedliche Positionen, um das Baby zu beruhigen. Manchmal kann das Halten des Babys aufrecht oder in der Bauchlage Erleichterung bringen.

  4. Nahrungsumstellung: Falls das Baby gestillt wird, könnte eine Anpassung der Ernährung bei dir helfen. Bestimmte Nahrungsmittel können Blähungen verursachen, daher ist es ratsam, auf die Ernährung zu achten. Auch hier kannst du dich von deiner Hebamme beraten lassen.

  5. Probiotika oder eiblähende Produkte verwenden: In einigen wenigen Fällen können Probiotika oder endblähende Produkte dazu beitragen, die Darmgesundheit und die Luftregulation im Darm zu verbessern. Besprich dieses jedoch unbedingt deinem Kinderarzt, oder deiner Hebamme, bevor du deinem Baby irgendwelche Ergänzungen gibst.

  6. Unterstützung suchen: Es ist wichtig, während dieser herausfordernden Zeit Unterstützung von Freunden, Familie oder Fachleuten zu suchen. Manchmal ist es hilfreich, mit anderen Eltern zu sprechen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Hier können Tipps von Erfahrenen helfen und das Wissen, das man nicht allein in einem Boot sitzt, tut ebenfalls gut.

Wenn dein Baby auch gerade in dieser Phase ist, dann lass dir sagen, so gut wie jedes Baby kämpft damit. Halte durch! Wir wissen, dass es eine herausfordernde Zeit sein kann, aber es ist wichtig zu betonen, dass es sich wirklich nur um eine vorübergehende Phase handelt.

Mit Geduld, Liebe und gezielten Maßnahmen kannst du dazu beitragen, diese Herausforderung zu managen und eine positive Umgebung für die Entwicklung deinesBabys zu schaffen.

Wir wünschen dir alles Gute

Daniela und Julia

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