Während sich andere junge Frauen in dem Alter mit der Berufsausbildung, dem nächsten Urlaub oder der anstehenden Party beschäftigen, stellte ich mir die Frage, wann wir endlich mit der Kinderplanung starten können.
In dem folgenden Blogbeitrag möchte ich dich auf meiner Reise mit frühem Kinderwunsch mitnehmen. Doch wer bin ich überhaupt?
Hi! Mein Name ist Alina, ich bin 24 Jahre jung und lebe mit meinem Mann, meinem 2 Jahre alten Sohn und unseren zwei Katern in Hannover. Als 2017 während einer Operation durch Zufall bei mir Endometriose festgestellt wurde, hat sich mein Leben um 180 Grad gedreht. Nicht nur, dass mein Traum Polizistin zu werden zerplatzt ist – es stand auch schnell die Aussage im Raum „wenn Kinder, dann möglichst bald!“.
Doch wann ist bald? Ich war gerade mal 17 Jahre alt, mein Freund und ich waren erst seit einem halben Jahr zusammen und beruflich wusste ich ja auch nicht wohin mit mir. Ich beschloss also erstmal meine Fachhochschulreife sowie eine kaufmännische Ausbildung abzuschließen. Gesagt, getan.
Kurz nach Abschluss der Ausbildung war dann endlich der Moment gekommen. Der zweite Strich war deutlich zu sehen. Aufregung und Freude überkamen mich. Doch schnell wurde klar, dass nicht alle diese Freude teilten. Plötzlich wurden wir mit Aussagen wie „ihr könnt dem Kind doch gar nichts bieten“ oder „und was ist mit der Karriere?“ konfrontiert. Fragen, die wir wahrscheinlich nicht bekommen hätten, wenn ich 5 Jahre später schwanger geworden wäre. Woher kommt diese negative Einstellung gegenüber jungen Eltern in der Gesellschaft?
Das „richtige Alter“
Wie viele andere Mütter auch, bin ich mit meinem Sohn das erste Lebensjahr einmal wöchentlich zu einem Babykurs gegangen. Die Gruppe war bunt gemischt. Alterstechnisch lagen wir zwischen 22 und 41 Jahren. Wir sangen zusammen, spielten entwicklungsgerecht mit den Babys und tauschten uns über Probleme und Fortschritte aus. Wisst ihr was mir dabei aufgefallen ist? Wir hatten alle dieselben „Probleme“. Keiner von uns hatte es leichter aufgrund von mehr Lebenserfahrung. Das richtige Alter um Eltern zu werden gibt es meiner Meinung nach nämlich nicht.
Tipps, um mit negativen Kommentaren umzugehen
Vor ein paar Jahren war mir die Meinung anderer noch sehr wichtig. Negative Kommentare habe ich mir sofort zu Herzen genommen. Das war auch ein Grund, warum ich lange gezögert habe auf Social Media meine Reise mit frühem Kinderwunsch zu teilen. Doch mir hat es unfassbar geholfen mir vor Augen zu führen, dass ich mein Leben für mich lebe und nicht für andere. Es ist also egal was andere von deiner Entscheidung halten, solange sie dich glücklich macht. Manchmal sind die gewählten Worte auch nicht so gemeint, wie sie vielleicht bei dir ankommen. Frage doch mal „wie meinst du das?“ oder „was bedeutet (beispielsweise) Karriere denn für dich?“
Meine Freunde haben mich schon des Öfteren darauf aufmerksam gemacht, dass ich in der Öffentlichkeit mit meinem Sohn komisch angeguckt werde. Ich lächle die Personen dann oft einfach an. Du bist nicht allein. Das war mein Gedanke als ich mich dazu entschied mein Leben auf Instagram zu teilen. Mich erreichten schnell Nachrichten von anderen jungen Frauen. Frauen, mit denen ich teilweise bis heute in Kontakt stehe.
Für uns war es genau der richtige Zeitpunkt und ich bin dankbar dieses Wunder trotz Endometriose erleben zu dürfen. Ich möchte anderen jungen Frauen Mut machen ihrem Kinderwunsch nachzugehen, wenn es sich für sie richtig anfühlt.
Du findest Alina auf Instagram unter alina.schonherr. Sie berichtet dort neben anderen Themen über Endometriose und ihren frühen Kinderwunsch.