Tipps bei Schwangerschaftsübelkeit

Schwangerschaftsübelkeit: Ein häufiger Begleiter in den ersten Schwangerschaftswochen.

Kennst du auch dieses mulmige Gefühl im Magen? Dieses flaue Unwohlsein, verbunden mit einem – na, nennen wir es mal „latenten bis dringenden Brechreiz“? Dann geht es dir leider wie ganz vielen anderen werdenden Mamis! Schwangerschaftsübelkeit ist ein häufiger und besonders lästiger Begleiter, der dir speziell in den ersten Wochen der Schwangerschaft sehr zu schaffen machen kann. Und ausgerechnet jetzt solltest du regelmäßig essen und trinken … Prost, Mahlzeit … ;-)) Aber keine Sorge, liebe Mami in spe, selbst wenn du in den ersten Schwangerschaftswochen nur wenig zu dir nimmst oder dein Essen nicht immer bei dir behalten kannst: Dein Baby bekommt alle Nährstoffe, die es zum Wachsen und Gedeihen benötigt – im Zweifel sogar auf deine „Kosten“. Denn bevor dein Baby schlecht versorgt wird, zapft dein Körper deine eigenen Reserven an. Also versuche die Übelkeit als das zu sehen, was sie ist – ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ein kleiner Mensch in dir heranwächst und schon jetzt mit Pauken und Trompeten auf sich aufmerksam macht!

Danielas Hebammen-Tipp

Bestimmt hast du auch schon davon gehört, dass Frauen, die in den ersten Schwangerschaftswochen unter Übelkeit oder Erbrechen leiden, garantiert ein Mädchen bekommen. Stimmt so natürlich nicht, wäre ja auch zu einfach … ;-)) Tatsächlich verläuft jede Schwangerschaft ganz individuell: Es gibt Frauen, die sich bis in den 6. Monat regelmäßig erbrechen müssen und einen Jungen erwarten.  Andere fühlen sich vom Tag der Befruchtung bis zur Entbindung rundum wohl und bekommen „trotzdem“ ein Mädchen. Wie dein Körper auf die Schwangerschaft und die damit verbundene Hormonumstellung reagiert, weißt du erst, wenn du schwanger bist. Und selbst wenn dich die Schwangerschaftsübelkeit dann doch erwischen sollte – ein paar Tipps und Tricks gegen das lästige Übel habe ich hier für dich bereitgestellt:

Wann tritt Schwangerschaftsübelkeit auf

In der Regel machen sich erste Anzeichen von Schwangerschaftsübelkeit bereits rund um die 5. SSW bemerkbar. Diese steigern sich in den meisten Fällen bis zu ihrem Höhepunkt in der 9. SSW, bevor sie zwischen der 12. und 16. SSW langsam abklingen. Aber wie schon erwähnt, sind diese Angaben nur eine grobe Richtlinie und keinesfalls für jede werdende Mami „in Stein gemeißelt“. Auch die häufig verwendete Bezeichnung „Morgenübelkeit“ trifft es nur bedingt: Zwar tritt das flaue Gefühl vermehrt am Morgen auf, es kann allerdings den ganzen Tag anhalten oder auch „nur“ abends auftreten.

Ursachen von Schwangerschaftsübelkeit

Hauptverdächtiger in Sachen Schwangerschaftsübelkeit ist und bleibt das Schwangerschaftshormon HCG (Humanes Choriongonadotropin), das insbesondere in den ersten Wochen nach der Empfängnis stark ansteigt. Das HCG dient zum einen als Botenstoff, der deinen Körper über die Schwangerschaft „informiert“. Zum anderen bewirkt es die Abgabe der Hormone Östrogen und Progesteron, die das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut vorantreiben und für deren Erhalt sorgen. Auch das Hormon Östrogen, so nehmen Mediziner an, kann die Übelkeit verursachen, beziehungsweise verstärken. Darüber hinaus können Faktoren wie Stress, vorherige oder Mehrlingsschwangerschaften, das soziale Umfeld oder auch kulturelle Umstände eine entscheidende Rolle spielen.

Ab wann muss man zum Arzt

Glücklicherweise reichen bei Schwangerschaftsübelkeit in den meisten Fällen die guten alten Hausmittel. Außerdem kämpfen viele Bald-Mamis „nur“ mit Übelkeit, ohne dass sie sich übergeben müssen. Anders sieht die Sache aus, wenn du an einer sogenannten Hyperemesis gravidarum leidest. Diese extreme Form der Schwangerschaftsübelkeit verursacht besonders starke Übelkeit und vermehrtes Erbrechen, was einen gravierenden Flüssigkeitsmangel und Gewichtsverlust sowie Unterernährung zur Folge haben kann. Solltest du dich also so stark und oft übergeben, dass du viel Flüssigkeit verlierst und dein Alltag beeinträchtigt ist, ist es an der Zeit, deinen Arzt oder deine Ärztin zu konsultieren. Diese(r) wird dich unter Umständen für ein paar Tage ins Krankenhaus überweisen. Dort wirst du und dein Baby bestmöglich mit Elektrolyten und Flüssigkeit versorgt, um dich für den weiteren Verlauf deiner Schwangerschaft fit zu machen!

Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit

Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit

 
Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit am Morgen

 Langsam in den Tag starten: Da der Blutzuckerspiegel morgens meist besonders niedrig ist, solltest du den Tag gemächlich beginnen. Plane also anstelle eines Alarmstartes lieber eine kleine Meditation in dein Morgenritual mit ein. So vermeidest du unnötigen Schwindel und Kreislaufprobleme.

Snack vor dem Aufstehen: Um dem flauen Gefühl erst gar keine Chance zu geben, kann ein kleiner Snack im Bett wahre Wunder wirken! Eine Tasse Kräutertee, dazu ein paar Cracker oder Kekse heben sowohl die Laune als auch den Blutzuckerspiegel.

Zitronenduft: „Sauer“ macht nicht nur lustig, sondern kann auch Unwohlsein und Übelkeit vertreiben. Zumindest, wenn du den Duft einer frisch aufgeschnittenen Zitrone einatmest.

Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit tagsüber

 Mehrere kleine Mahlzeiten: Um einen leeren Magen und Heißhungerattacken zu vermeiden, solltest du anstelle der drei klassischen Hauptmahlzeiten lieber fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten einplanen: Fettarmer Käse, Nüsse, Joghurt oder Kartoffeln mit Quark und Gemüse-Sticks sind gut verträglich und dazu protein- und nährstoffreich.

Snacks immer und überall: Auch kleine Knabbereien vertreiben ein flaues Gefühl und versorgen dich und dein Baby mit der nötigen Energie: Gut geeignet sind Obst und Gemüse – frisch oder getrocknet – sowie Müsliriegel, Salzstangen oder Getreidewaffeln. It´s snacktime, Baby …

Viiiiiieel trinken: Ob eiskalt, lauwarm oder heiß, Tee, Saftschorle oder (Kokos)Wasser: Wie und was du täglich zu dir nimmst, bleibt dir und deinem Gusto überlassen. Hauptsache du trinkst genügend. Bestenfalls sind es 2 Liter täglich. Ach ja, alles außer Alkohol natürlich – aber das wusstest du ja schon, liebe Bald-Mami …

Ingwer: Ingwer ist ein echter Allrounder! Er beruhigt den Magen und regt gleichzeitig den Stoffwechsel an. Er kann sowohl zum Würzen von Speisen als auch als Heißgetränk verwendet werden. Allerdings bitte nur in den ersten beiden Schwangerschaftstrimestern, Ingwer kann bei Einnahme in großer Menge nämlich auch wehenfördernd wirken.

Relaaaaax: Ein Mittagsschläfchen lädt nicht nur leere Batterien wieder auf, es kann auch bei Schwangerschaftsübelkeit und Unwohlsein wahre Wunder wirken. Also plane immer wieder Entspannungspausen in deinen Alltag ein, lege die Beine hoch und vermeide jegliche Art von Stress.

Starke Gerüche vermeiden: Starke Küchengerüche können auch schon ohne Baby im Bauch eine echte Herausforderung sein. Knobi-Alarm, gebratenes Fleisch und Frittiertes stehen deshalb auf der Übelkeits-Liste ganz weit oben. Wenn du also besonders geruchsempfindlich bist, solltest du einen weiten Bogen um Restaurants, Dönerbuden und Co. machen.

Frische Luft: Ein Spaziergang an der frischen Luft vertreibt nicht nur Kopfschmerzen und Unwohlsein – er regt auch die Durchblutung an und stabilisiert den Kreislauf. Also raus in die Natur, liebe Mami in spe – zur Not auch in Gummistiefeln und Regenjacke!


Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit am Abend

Stark gewürzte und fette Gerichte meiden: Alles, was zu stark gewürzt, zu scharf oder sehr säurehaltig ist, reizt den Magen. Das gleiche gilt für Frittiertes oder vor Fett triefendes! Würze lieber mit frischen Kräutern und setze auf eine vitaminreiche und leichte Küche. Solltest du dennoch unter Sodbrennen leiden, hilft das Kauen von trockenen Haferflocken. Sie binden die Magensäure und vertreiben das unangenehme Aufstoßen.

Lavendel: Hat schon zu Großmutters Zeiten für Beruhigung gesorgt. Ob als Badezusatz oder als Öl zum „dran schnuppern“ – der blumig-intensive Duft entspannt Körper und Seele gleichermaßen.

Betthupferl: Ein kleiner Snack vor dem Schlafengehen oder auch mal in einer unruhigen Nacht, kann die morgendliche Übelkeit verhindern oder zumindest lindern!

Ausreichend Schlaf: Insbesondere die hormonellen Veränderungen zu Beginn der Schwangerschaft sind echte Energieräuber. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du auf ausreichende Nachtruhe achtest und dir auch das ein oder andere Mittagsschläfchen gönnst!

Sprich mit deiner Hebamme: Sie hat immer noch ein paar individuelle Tipps für dich auf Lager und kann dir mittels Homöopathie, Fußreflexzonenmassage oder Meditationsübungen helfen. Auch Yoga, Qigong oder sogenannte Akupressurbänder können dir Linderung verschaffen. Letztere wurden ursprünglich gegen Seekrankheit entwickelt und haben schon vielen werdenden Müttern gegen Schwangerschaftsübelkeit geholfen!

Nimm im Notfall Medikamente: Solltest du deine Schwangerschaftsübelkeit so gar nicht in den Griff bekommen, kann dir dein Arzt oder deine Ärztin geeignete Medikamente verordnen. Aber, und das ist ganz wichtig: Bitte keine Selbstmedikation!

Hebamme Daniela

“Ich wünsche dir eine schöne Schwangerschaft mit möglichst wenig Übelkeit und Unwohlsein. Alles Liebe und Gute für dich und deine Familie.”

Deine Hebamme Daniela

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